Die wichtigsten Asylzahlen 2019
Der Mediendienst Integration gibt einen Überblick
Immer weniger Flüchtlinge erreichen Deutschland.
Die Zahl der Asylanträge ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken, wie bereits in den zwei Jahren zuvor. 111.000 Menschen reisten 2019 nach Deutschland ein, um hier Schutz zu beantragen. Hinzu kommen etwa 23.400 Flüchtlinge, die bereits in Deutschland lebten und einen zweiten Antrag gestellt haben - und rund 31.400 Kinder von Geflüchteten, die hier 2019 geboren sind.
Immer mehr Menschen sind weltweit auf der Flucht.
Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks lebten zur Zeit der jüngsten Erhebung (Ende 2018) fast 26 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung außerhalb ihrer Heimat - das sind über zwei Millionen Menschen mehr als im Vorjahr. Die meisten von ihnen sind Syrer, Afghanen und Süd-Sudanesen. Hinzu kommen 41,3 Millionen "Inlands-Flüchtlinge" (IDP).
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Griechenland und Zypern tragen die Hauptlast
2019 kam die größte Gruppe der Flüchtlinge (wie bereits 2015 und 2016) über die östliche Mittelmeer- Route: fast 60.000 Menschen haben Griechenland im vergangenen Jahr über Seewege erreicht; etwa 15.000 über Landwege. Derzeit leben in Griechenland knapp 110.000 Geflüchtete- etwa 70.000 auf dem Festland und knapp 39.000 auf den griechischen Inseln (Stand: November 2019). Über dieselbe Route haben zugleich mehr als 11.000 die Insel Zypern erreicht (Stand: Oktober 2019).
Etwas mehr Anerkennungen, aber auch mehr Ablehnungen aus formalen Gründen
Der Anteil der Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die in Deutschland Schutz erhalten, ist leicht gestiegen: von 35 Prozent im Jahr 2018 auf 38 Prozent 2019. Immer öfter entscheiden Beamtinnen und Beamte beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aus "formellen Gründen" - etwa wenn Asylbewerberinnen und Asylbewerber aus anderen europäischen Ländern eingereist sind und laut Dublin-III-Verordnung in diesen Ländern ihren Antrag stellen müssen. 2016 wurden noch rund 13 Prozent der Anträge aus formellen Gründen entschieden. Inzwischen sind das mehr als ein Drittel.
Familiennachzug erleichtert, aber nicht für Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan
2019 sind weniger Ehepartner und Kinder von Geflüchteten nach Deutschland gezogen als im Vorjahr. Von hundert Visa, die dazu dienen, Familien zusammenzuführen, gingen nur rund 20 an Angehörige von Geflüchteten. Seit August 2018 dürfen auch nahe Verwandte von Menschen, die einen "subsidiären Schutz" haben, nachziehen - allerdings nur im Rahmen eines monatlichen Kontingents von 1.000 Personen. Zwischen Januar und November 2019 kamen knapp 10.500 Personen auf diesem Weg nach Deutschland. Im Durchschnitt waren es 950 Menschen pro Monat.
Immer mehr Geflüchtete sind erwerbstätig
Zum ersten Mal seit dem "Flüchtlingssommer 2015" haben 2019 weniger Schutzsuchende Sozialleistungen bezogen als im Jahr zuvor: Die Zahl der Flüchtlinge, die arbeiten können und dennoch Sozialleistungen erhalten, war im September 2019 rund vier Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig gibt es mehr Flüchtlinge, die eine Arbeit haben: Die Zahl der Schutzsuchenden in Beschäftigung lag im Oktober 2019 etwa 23 Prozent höher als im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt.
Weniger Flüchtlinge kommen, aber die Zahl der Abschiebungen bleibt konstant
Von Januar bis November 2019 wurden rund 23.300 Personen abgeschoben. Die Zahl der Abschiebungen blieb nahezu konstant im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Bis Ende November haben zudem rund 12.800 Personen Deutschland mithilfe des REAG/GARP-Förderprogramms verlassen. Außerdem haben die Ausländerbehörden zwischen Januar und September weitere 7.200 "freiwillige Ausreisen" von Menschen ohne Aufenthaltstitel registriert.
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